Geschrieben von Angelika Galonska (Berlin)
aus: NStPr 54/3 (2006)
Am 22. September 2002 wurde der 15. Deutsche Bundestag gewählt: Bei einer Wahlbeteiligung von 79,1 Prozent entfielen auf die SPD und die CDU/CSU jeweils 38,5 Prozent, auf Bündnis 90/Die Grünen 8,6 Prozent und auf die FDP 7,4 Prozent; da die PDS weder die 5-Prozent-Hürde überwinden noch drei Direktmandate erringen konnte, wurde sie im Bundestag lediglich durch die beiden direkt gewählten Abgeordneten Petra Pau und Dr. Gesine Lötzsch vertreten. In dieser Wahlperiode wurde erstmals die Parlamentsreform von 1996 wirksam, mit der die Zahl der Abgeordneten um 58 auf 598 reduziert worden war; infolge der Überhangmandate gehörten dem Bundestag allerdings anfangs 603 und zum Schluss noch 601 Abgeordnete an. Zu Beginn der Wahlperiode betrugen das Durchschnittsalter 49,3 Jahre ‑ bundesweite Beachtung fand die jüngste Abgeordnete, die zum Zeitpunkt ihrer Wahl 19-jährige Studentin Anna Lührmann ‑ und der Frauenanteil 32,5 Prozent, wobei die Repräsentanz in den Fraktionen deutliche Unterschiede aufwies: 58,2 Prozent bei den Grünen, 37,9 Prozent bei der SPD, 23 Prozent bei der CDU/CSU und 21,3 Prozent bei der FDP.{tooltip}1{end-link}An dieser Stelle geht mein Dank an Herrn Dr. Feldkamp von der Organisationseinheit „Presse und Kommunikation“ des Deutschen Bundestages, der mir die zur Veröffentlichung in der „Zeitschrift für Parlamentsfragen" vorgesehenen Daten und Statistiken für die 15. Wahlperiode freundlicherweise vorab zur Verfügung stellte.{end-tooltip}
Apropos Frauenanteil: Wie dem Gleichstellungsplan für die Verwaltung des Deutschen Bundestages in der aktualisierten Fassung vom 1. Juli 2004 zu entnehmen ist, lag der Frauenanteil Mitte des Jahres 2004 hier insgesamt bei rund 51 Prozent, im gehobenen Dienst bei rund 53 Prozent und im höheren Dienst bei rund 36 Prozent; immerhin eine der drei Abteilungen wird inzwischen von einer Frau geleitet. Im Stenografischen Dienst liegt der Frauenanteil sogar über dem Durchschnitt für den höheren Dienst: Hier sind ‑ einschließlich Leitungsebene, ohne Anwärterinnen und Anwärter ‑ 13 Stenografinnen (rund 44 Prozent) und 16 Stenografen (rund 56 Prozent) tätig.
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